Knigge fürs Handwerk– Gewinn für den Azubi und das ganze Team
“Unser Charakter ergibt sich aus unserem Benehmen.” stellte Aristoteles vor mehr als 2300 Jahren fest. Recht hatte er, denn noch heute funktioniert ein gutes Team nur durch Respekt und gegenseitige Achtung. Demonstriert ein Azubi seine Fähigkeit zum respektvollen Umgang mit anderen Team-Mitgliedern, steigert er damit zugleich seine Chancen auf einen Traumjob im Handwerk– ein lohnenswerter Aufwand, finde ich.
Ist gutes Benehmen noch zeitgemäß?
Das “Guten Morgen” in der Früh, das Abnehmen der Kopfbedeckung in Innenräumen oder höfliche Umgangsformen mit Team-Mitgliedern – mit gutem Benehmen punktet ein Azubi bei Vorgesetzten und zukünftigen Kollegen. Warum scheint dieses Verhalten im Handwerk dann aber rückläufig zu sein? Hat der Azubi von heute andere Wertevorstellungen?
Nein, oft ist es reine Unwissenheit, wenn junge Menschen den einen oder anderen Benimm-Fauxpas begehen. Zu Freiherr Knigges Zeiten stand gutes Benehmen noch auf dem Lehrplan und wurde zusätzlich in der Familie vermittelt. In Zeiten von Patchwork-Familien, Doppelverdienern und geteiltem Sorgerecht ist es schwierig, wer der nächsten Generation die Regeln für ein höfliches Miteinander beibringt.
Gutes Benehmen ist ein erlernbares Handwerk
“Wenn es um höfliches Benehmen geht, fällt nur der erste Schritt schwer.” stellte bereits im 18. Jahrhundert der französische Schriftsteller Laclos fest. Höflichkeit ist eine Tugend, die wir erlernen und bewusst einsetzen. Schade nur, dass wir Benimm-Regeln nicht länger unserem Nachwuchs als soziale Grundausstattung mit auf den Lebensweg geben.
Gute Manieren sind ein Aushängeschild für den eigenen Charakter. Sie zeugen von Aufmerksamkeit und Respekt. Je seltener sie in der Gesellschaft werden, desto positiver ragt ein höflicher Mensch aus der anonymen Masse heraus. Ein Vorteil, der bei der Suche nach dem Traumjob ebenso wirkt, wie bei der Suche nach Lebenspartnern und Freunden.
Das Gute dabei: der Willige findet im Internet ein wahres Füllhorn an Informationen. Soft-Skill-Seminare, Benimm-Dich-Kurse, Knigge-Blogs sowie Video-Tutorials bieten jungen und erfahrenen Menschen gleichermaßen die Chance, die eigenen Umgangsformen aufzupolieren.
Bessere Chancen von der Ausbildung bis zur Karriere
Ein Azubi mit gutem Benehmen genießt Vertrauen. Er zeigt mit seinem Verhalten, dass er fit für die Arbeit im Team ist und bei Kunden einen guten Eindruck hinterlässt. Nach solchen Mitarbeitern suchen Vorgesetzte im Handwerk händeringend. Diese oft als Soft Skills bezeichneten Fähigkeiten sind der beste Weg, die eigenen Karriere-Chancen im Unternehmen zu verbessern.
Darüber hinaus gewinnt ein Azubi mit dem Einsatz dieser Soft Skills Selbstvertrauen und Charakterstärke – optimale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben und einen Job, wo das Arbeitsklima einfach stimmt.
Ausprobieren lohnt sich. Wer also selbst mal erleben möchte, wie das persönliche Umfeld auf gutes Benehmen reagiert, der kann das gefahrlos tun – einfach Benimm-Regeln im Internet durchlesen und ausprobieren.
Ihr Dirk Eckart