Tag Archives: Jugend

Allgemein / 22. Juni 2023

Ab auf die Couch  

Ab auf die Couch

Wer häufig Streamer, Youtuber oder Tiktoker verfolgt, kann leicht den Eindruck gewinnen, das ADS, ADHS oder Depressionen allgegenwärtig sind. Gefühlt gibt jeder aus diesen Gruppen an, unter mindestens eine dieser Erkrankungen zu leiden. Bohrt man dann aber etwas tiefer, stellt sich sehr schnell heraus, dass es sich häufig um eine Selbstdiagnose handelt.

Die breite Öffentlichkeit im Social Media hat aber auch eine gute Seite – das Bewusstsein für psychische Erkrankungen wird deutlich erhöht. Oft bilden sich diese schon im Kindesalter und lange Zeit wurden diese von den Eltern nicht erkannt. Da war das Kind schnell mal ein “Zappelphilipp”, obwohl eigentlich ADHS der Grund war. Oder eine depressive Episode wurde auf die Jugend der Betroffenen geschoben. Heute kommt viel eher der Verdacht auf, dass vielleicht doch ADHS oder andere Erkrankungen die Ursache sein könnten.

Wurde die Diagnose durch einen Facharzt gestellt, ergibt sich die Frage nach einer wirksamen Therapie. Doch leider lässt sich diese Frage nicht so einfach beantworten. Hier kommt es sehr stark auf die Form und die Stärke der Erkrankung an. Grundsätzlich lassen sich die Therapien in vier Formen unterscheiden:

  • Verhaltenstherapie
  • systemische Therapien
  • humanistische Therapien
  •  tiefenpsychologisch-psychodynamische Therapien

Alle diese Therapieformenhaben ihre Berechtigung. Die Tendenz geht jedoch eindeutig in Richtung der Verhaltenstherapie. Bei dieser Form der Therapie werden bestimmte Verhaltensmuster ermittelt, die zu der Erkrankung führen. Die Therapie hat das Ziel, diesen Mustern entgegenzuwirken. Dabei muss jedoch erwähnt werden, dass sich hier Therapieerfolge sehr gut erfassen lassen.

Bei der systemischen Therapie wird hingegen das Umfeld mit einbezogen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die psychischen Probleme durch die Wechselwirkungen mit dem sozialen Umfeld entstehen. Bei einem Azubi kann das zum Beispiel das Umfeld in der Ausbildung sein. Ziel dieser Therapieform ist es, diese Dynamiken zu verändern. Bei der humanistischen Therapie geht es hingegen sehr stark um die einzelne Person. Die Therapie verfolgt dem Ansatz, dass sich der Patient selbst heilt. Der Therapeut nimmt hier eher die Rolle des verständnisvollen Begleiters ein. Sehr ähnlich zur humanistische Therapien ist die tiefenpsychologisch-psychodynamische Therapie. Auch hier steht die Person im Vordergrund, wobei jedoch die unbewussten Verhaltensmuster erforscht und behandelt werden.

Alle dieser Therapieformenbesitzen zwar eine nachgewiesene Wirksamkeit. Allerdings ist die Wahl der Therapie nicht der wichtigste Punkt für einen Therapieerfolg. Der wichtigste Faktor ist die Wahl eines Therapeuten oder einer Therapeutin, die zur eigenen Persönlichkeit passt. Zwischen Therapeut und Patienten muss ein Vertrauensverhältnis entstehen und ein gewisses Maß an Sympathie herrschen. Außerdem müssen Therapeuten in der Lage sein, dieses Verhältnis zu beeinflussen und zu steuern. Erst dann kann eine Therapie auch zum Erfolg werden.

Euer Dirk Eckart 

Allgemein / 8. Dezember 2022

35 Stundenwoche im Handwerk, ist das möglich?

Handwerk und Freizeit – Ist die 4-Tage-Woche auch in Sachsen denkbar?

Unsere Jugend in Sachsen hat Sehnsucht nach Selbstverwirklichung, nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance und nach einem Arbeitsplatz, der ihnen Spaß macht. Eine 4-Tage-Woche im Handwerkscheint den jungen Sachsen die Erfüllung genau dieser Sehnsucht zu versprechen. Funktionieren kann eine Wochenverkürzung aber nur, wenn auch die Rahmenbedingungen stimmen.

Schwierige Suche nach jungen Talenten im Handwerk

Wie schwierig es ist, die Jugend für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern, erfahren Unternehmer in Sachsen täglich neu. Ausbildungsplätze bleiben leer, wenn Abiturienten sich spontan für eine akademische Ausbildung entscheiden. Andererseits suchen kreative Schulabgänger ihre Chancen im Internet als Influencer, Youtuber oder Travel-Blogger.

Dem Rest der Jugend fehlt oft eine genaue Vorstellung davon, wir ein Job im Handwerk überhaupt aussieht. Auch in Sachsen gibt es hier noch viel Aufklärungsbedarf. Erstaunlich vor allem für die ältere Generation ist nur, dass der Jugend heutzutage ihre Freizeit und Selbstverwirklichung oft wichtiger ist, als der Lohn.

Motto der Jugend: erfülltes Arbeitsleben nur mit Freizeit und Spaß

Unsere Nachbarn im Süden machen es uns vor. In Österreich haben bereits viele Betriebe im Handwerk die 4-Tage-Woche eingeführt. Die Arbeitsstunden vom Freitag wandern in den Rest der Woche oder werden mit Abstrichen bei den Urlaubstagen vergolten. Die Regelung kommt gleichermaßen bei der Jugend wie bei älteren Semestern an. Während sie die gewonnene Zeit für Familie und Freizeit nutzen, freut sich der Chef über eine hohe Motivation und gestiegene Produktivität.

Ein erstes Bau-Unternehmen experimentiert sogar damit, nicht nur die Arbeitstage, sondern auch die Arbeitszeit zu reduzieren – bei vollem Lohnausgleich. Diese mutige Entscheidung lässt das Unternehmen auf der Beliebtheits-Skala der Auszubildenden steil nach oben klettern. Viele Augen blicken mit Spannung auf das Ende des Experiments, ob sich die gestiegene Produktivität wirklich die Waage mit der reduzierten Wochenarbeitszeit hält.

4-Tage-Woche auch für Sachsen denkbar?

Eines ist klar: den Erfolg einer verkürzten Arbeitswoche bestimmen zum großen Teil die Mitarbeiter. Durch innovative Regelungen und verantwortungsvollen Umgang mit essenziellen Aufgaben winkt ein Freizeit-Gewinn, den sicherlich jeder Mitarbeiter genießt. Da sich die Welt außerhalb der Firma jedoch noch im 5-Tage-Rhythmus dreht, heißt es Flexibilität zu zeigen.

Eine 35-Stunden-Woche mag sich vor allem rechnen, wenn sie als Durchschnitt auf das gesamte Jahr betrachtet wird. Ein solches Modell wirkt der Winterarbeitslosigkeit entgegen und sichert den eigenen Arbeitsplatz – neben der Freizeit ein wichtiges Argument, vor allem im Handwerk. In jedem Fall ist es ein gutes Zeichen, dass die Work-Life-Balance mittlerweile ein wichtiger Bestandteil jeder Diskussion um Arbeitsplatz-Zufriedenheit ist. Nur so entstehen mit Mut und Einsatzbereitschaft neue Ideen, wie wir Familie, Freizeit und Produktivität in Zukunft noch besser zusammenbringen. 

Allgemein / 24. November 2022

Vereine in Sachsen – Jugend-Sponsoring und Ausbildung passen gut zusammen

Jugend Sponsoring und Ausbildung passen gut zusammen

Körperlich fit und geistig aktiv – das sind wichtige Voraussetzungen für die Ausbildungzum Traumjob. Ein toller Ort, wo unsere Jugend diese Eigenschaften erlangt, sind die Vereine in Sachsen. Wir finden, das gehört unterstützt und greifen daher der C Jugend des SV 29 Gleisbergmit neuer Sportkleidung unter die Arme.

Regionale Unterstützung für unsere aktive Jugend

Sachsen liebt den Fußball. Ein kurzer Blick in die Wikipedia verrät, dass in Sachsen 77 Vereine mit 157.832 Mitgliedern und 6.344 Mannschaften aktiv sind. Beeindruckende Zahlen, vor allem für die sächsische Jugend. Sie erlernen bei ihrem Sport spielerisch jene Softskills, die ihnen später wichtige Vorteile für Ausbildung und Beruf bringen. Teamgeist, schnell auf neue Situationen zu reagieren und körperliche Fitness sind in jeder Branche gefragt.

Doch “von Nichts kommt nichts”, wusste schon William Shakespeare. Vereine brauchen engagierte Trainer, unterstützende Eltern und das Sponsoring durch erfolgreiche Unternehmen. 

Neue Trikots von der GemeinhardtService GmbH

Die Trainer des SV 29 Gleisbergbetreuen mehr als 60 Kinder und Jugendliche bei ihren Trainings und Turnieren, aber auch bei Ausflügen, Wandertagen und Saisonabschlüssen. Der Verein ist dadurch ein bedeutender Bestandteil für das lokale Leben. Die jungen Sportler benötigen jedoch Spielertrikots, Fußbälle, Tornetze, Übungsgeräte und vieles mehr. Sponsoren sind daher stets gern gesehen.

Die Gemeinhardt Service GmbH stellt sich ihrer regionalen Verantwortung. Wir gaben der Fußball-C-Jugend des Vereins daher Spielertrikots mit Hosen und Stutzen, die unseren jungen Fußballern aus Sachsen hoffentlich Glück bei all ihren Spielen bringen. Als Dank überreichte uns der SV 29 Gleisbergeinen Vereinsschal, der in unserer Schauvitrine einen Ehrenplatz erhält.

Sponsoring mit positivem Nebeneffekt

Mit ein wenig Glück entfaltet unser Sponsoring einen positiven Nebeneffekt. Viele Jungen und Mädchen der C-Jugend stehen an der Schwelle ihrer Ausbildung. Aktive Team-Spieler die verstehen, miteinander gemeinsame Ziele zu erreichen, sind genau die zukünftigen Azubis, die wir uns in unserem Handwerk wünschen. Vielleicht findet so der eine oder andere Interesse an uns und beginnt eine Ausbildung als Gerüstbauer.

Von den Vorteilen kann auch der Mannschafts-Trainerberichten. Er war vor seiner Laufbahn als Mathematiklehrer an der Mittelschule Geschwister Scholl Auszubildender bei der Gemeinhardt Service GmbH. Ihm und seinem jungen Team wünschen wir viel Erfolg in der kommenden Saison und weit darüber hinaus.

Euer Dirk Eckart  

Allgemein / 27. Januar 2022

Der Mut der Jugend

Enkelsohn Jona

Technophobie ist der medizinische Fachbegriff für die Angst, die viele Menschen vor neuer Technik und die Arbeit am Computer haben. Sie ist ein Hindernis für die Digitalisierung und scheint mit dem Alter zu wachsen. In der Kindheit und in der Ausbildung von Jugendlichen im Handwerk sehen wir ein ganz anderes Bild: nahezu grenzenlose Neugier schafft hier mutige und Technologie-begeisterte Entdecker.

Die Neugier meines Enkels Jona

Auch wenn meine Kindheit und Jugend schon etliche Jahre zurückliegen, bin ich dennoch ein Zeuge dieser Technologiebegeisterung in jungen Jahren. Mein Enkel Jona ist mit fünf Monaten bereits fasziniert von meinem Tablet. Gerade am Beginn seiner Kindheit tippt er auf dem Bildschirm, öffnet Apps und freut sich darüber, was ihm die Technik an bunten Bildern präsentiert.

Wenn wir die Digitalisierung im Handwerk vorantreiben wollen, dann müssen wir diese Neugier der Jugend erhalten und fördern. In der Schule, in der Ausbildung und später im Job gilt es die schöne Seite der Technik hervorzuheben. Noch nie waren so viele Menschen miteinander vernetzt, konnten miteinander Reden und in fremde Länder reisen, ohne das eigene Zuhause zu verlassen – möglich allein durch innovative Technik.

Digitalisierung in Ausbildung und Handwerk

Die schleppende Digitalisierung im Handwerk und anderen Berufen wird immer wieder von Politik und Medien kritisiert. Dabei dürfte der Fokus auf negativen Seiten, sprich das Fehlen der Digitalisierung, eher kontraproduktiv sein. Die Digitalisierung ist kein Übel, das wir unbedingt in Ausbildung und Handwerk einführen müssen, sondern vielmehr ein Geschenk.

Das papierlose Büro ist ein Segen für die Umwelt. Für wichtige Daten nicht mehr ins Büro fahren zu müssen, sondern sie digital an jedem Ort zur Verfügung zu haben, ist eine Erleichterung für jedes Handwerk. Lernen zu können, wo und wann wir wollen, ist der heilige Gral für die Ausbildung und das lebenslange Lernen. All das hat unser Leben bereichert. Dafür eine gelegentliche Fortbildung in Kauf zu nehmen, ist ein geringer Preis.

Mutig wie in der Kindheit

Innovative Technik wird uns immer umgeben und wir sind gut beraten, sie wie in unserer Jugend willkommen zu heißen. Wir werden lernen müssen, unsere Autos nicht zu fahren, sondern zu programmieren. Dafür werden diese uns aber automatisiert zur Arbeit bringen und uns mehr Freizeit, Entspannung und Mobilität schenken. Angst gilt es beiseite zu legen, denn unter dem Strich zählt der Nutzen, den uns die Technik bringt.

Erinnern wir uns an unsere Kindheit und lernen von der Jugend. Als Kinder hätten wir uns wohl nie träumen lassen, einmal um die ganze Welt reisen zu können, ohne das Wohnzimmer zu verlassen. Mein Enkel Jona mag noch keine Ahnung haben, was all die Apps auf dem Tablet bedeuten. Das hält ihn aber nicht davon ab, mutig alles auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. Mit dieser Einstellung wird er es sicher weit bringen.

Ihr Dirk Eckart 

Allgemein / 8. März 2021

Mediennutzung im Lockdown – Es geht auch mal ohne

Lockdown

Stubenhocker, Couch-Potato, Sesselpuper – In Zeiten von Corona und Lockdown entwickeln wir uns Stück für Stück zum Passiv-Menschen. Wo wir unsere Energien früher aktiv und kreativ einsetzten, leben wir heute vor dem Fernseher oder Computer. Die Familie kommt dabei häufig zu kurz, worunter vor allem die Jugend leidet. Es geht aber auch anders.

Wir mutieren zum Höhlenmenschen

Corona hält die Welt weiter in Atem. Mit jeder weiteren Woche Lockdown schwinden die Erinnerungen an jene Tage, die wir unbeschwert mit unserer Familie verbringen durften. Vor allem die Jugend hat es schwer, einen Sinn für den Normalzustand zu entwickeln.

Die Corona-Medien bestimmen unseren Tagesablauf, vom Distance-Learning über das Home-Office bis zum Treffen mit Freunden in Online-Spielen blicken wir Stunde um Stunde auf unsere Bildschirme. Im Corona-Lockdown sind sie der einzig sichere Kontakt zur Außenwelt. Nahtlos gehen Schul- und Arbeitswelt danach in die Freizeit über, in der wir am Fernseher hängen oder zu Facebook surfen. Die Familie kommt dabei nicht selten zu kurz.

Der Jugend eine Alternative bieten

Eine Möglichkeit sich aus dem mentalen Lockdown zu befreien ist das gezielte Setzen von Tages-Highlights. Nicht nur die Jugend braucht Abwechslung, unser aller Psyche sehnt sich nach frischen Erfahrungen. Was liegt da näher, als der Jugend etwas zu bieten, was der ganzen Familie zugutekommt.

Veranstalten Sie doch mal eine Corona-Pizza-Party, bei der sich jedes Familienmitglied eine eigene Pizza zusammenstellt. Oder verwandeln sie den eintönigen Fernsehabend in ein Kino-Event, mit Popcorn, Wunschfilm und Platzkarten für die Couch. Kreativität ist gefragt, ob beim gemeinsamen Brettspiel-Abend, Karaoke-Auftritt oder einem gemeinsamen Online-Kurs für Elektronik-Bastler. Alles ist erlaubt, solange es den gewohnten Tagesablauf durcheinander wirbelt.

Trainingszeit für Jung und Alt

Das Zusammenleben der Familie profitiert von den gemeinsamen Stunden ungemein. Dabei hat die Medieneinschränkung noch einen weiteren Nutzen. Was als Medienerziehung für die Jugend gedacht war, dürfen Erwachsene natürlich auch nutzen, um sich einmal in Selbstregulierung zu üben. Es sind bei weitem nicht nur die Kinder, die oft unbedacht vor dem Fernseher sitzen oder wahllos durch das Internet surfen.

Wenn wir den Corona-Lockdown dazu nutzen, neue Hobbys aufzubauen oder unsere Umwelt aus einem frischen Blickwinkel wahrzunehmen, dann gewinnen wir ein großes Stück Lebensfreude zurück. Diese Freude ist es wert, sich im Einhalten selbstgesetzter Grenzen zu üben.

Lachen Sie Corona mitten in das symbolische Gesicht und haben Sie Spaß daran, mit Ihrer Familie neue, interessante und wundervolle Dinge zu entdecken, die Ihnen im gewohnten Alltagstrott womöglich entgangen wären.

Ihr Dirk Eckart