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Allgemein / 17. August 2023

Fachkräftemangel mal anders gesehen

Fachkräftemangel mal anders

Seit einigen Jahren herrscht in Deutschland ein Fächkräftemangel. Zumindest darin sind sich Politik und Handwerk einig. Bei der Frage, wie man dem Fächkräftemangel entgegenwirkt, herrscht hingegen Uneinigkeit. Während Handwerker die Probleme bei der Politik suchen, sieht die Politik die Schuld eher bei den Unternehmen. Meist wird der Mangel aus der Sicht der Arbeitnehmer betrachtet. Doch wie sieht das Problem aus der Sicht der Arbeitgeber aus? Wie muss sich ein Unternehmer ändern, damit er konkurrenzfähig bleibt.

Unternehmen tun sich schwer umzudenken

Objektiv gesehen trägt tatsächlich die Wirtschaft die Hauptschuld an dieser Misere. Allerdings zeigen Unternehmerverbändesehr schnell mit dem Finger auf die Politik. Diese kann jedoch nur ein zukunftsfähiges Bildungssystembereitstellen oder bedarfsgerechte Umschulungen für Arbeitssuchende anbieten. Zugegeben, in beiden Bereichen gibt es einiges an Nachholbedarf. Das deutsche Bildungssystemgehört aber immer noch zu den besten weltweit, von dem Handwerk und Industrie profitieren. Auf der anderen Seite werben Unternehmen mit “täglich frisches Obst” oder “kostenlose Getränke” um potenzielle Mitarbeiter. Doch wollen Arbeitnehmer mehr als nur einen guten Lohn und mehr Freizeit. Ab diesem Punkt tun sich Arbeitgeber schwer, sich anzupassen. Und das betrifft nicht nur Handel und Industrie, sondern vor allem auch das Handwerk, die sich laut über einen Fächkräftemangel beklagen.

Persönlichkeit und Social Media sind Grundbausteine

Was vielen Unternehmern fehlt, ist Persönlichkeit. Mit Persönlichkeit ist kein großes Charisma gemeint, sondern die Sichtbarkeit im Unternehmen. Konkret heißt das, als Unternehmer muss man ansprechbar sein. Es soll immer noch Chefs geben, die häufiger außerhalb des Unternehmens als im Unternehmen zu finden sind. Als Unternehmer hat man präsent zu sein – immer und zu jeder Zeit. Die Persönlichkeit spiegelt sich auch im Internet wieder. Erfolgreiche Unternehmen betreiben regelmäßig Social Media, um sich und Ihr Unternehmen vorzustellen. In der heutigen Zeit kann man recht sicher sein, dass der erste Kontakt eines eventuellen neuen Mitarbeiters oder Azubi über die Webseite des Unternehmens stattfindet. Auch wenn man das zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, wird sich ein Azubi vor einer Bewerbung das Unternehmen ansehen.

Der Ton macht die Musik

Der nächste Punkt gehört in gewisser Weise auch zur Persönlichkeit– nämlich der Ton im Unternehmen. Und gerade hier schwächelt vor allem das Handwerk. Im Handwerk scheint oft noch das Motto gelten: ‘Lehrjahre sind keine Herrenjahre’. Dementsprechend rau sind auch die Umgangsformen. Ein Azubi ist in der Regel unter 20 und nicht jeder Jugendliche verträgt einen rauen Umgangston. Hier kann zum Beispiel schon der Grund liegen, wenn ein Azubi seine Ausbildung abbricht. Oder er verlässt direkt nach der Ausbildung das Unternehmen, wodurch mit dem ehemaligen Azubi eine Fachkraft zur Konkurrenz geht.

Sponsoring kann Fächkräftemangel entgegenwirken

Sponsoring von Sportvereinen oder Veranstaltung macht das Unternehmen regional bekannt und bauen Vertrauen auf. Das hat neben der Werbewirkung den positiven Effekt, dass Fachkräfte auf Jobsuche zuerst ihnen bekannte Unternehmen anfragen. Auf diese Weise steigt die Chance, den Fächkräftemangel zumindest abzumildern. 

Euer Dirk Eckart 

Allgemein / 22. Juni 2023

Ab auf die Couch  

Ab auf die Couch

Wer häufig Streamer, Youtuber oder Tiktoker verfolgt, kann leicht den Eindruck gewinnen, das ADS, ADHS oder Depressionen allgegenwärtig sind. Gefühlt gibt jeder aus diesen Gruppen an, unter mindestens eine dieser Erkrankungen zu leiden. Bohrt man dann aber etwas tiefer, stellt sich sehr schnell heraus, dass es sich häufig um eine Selbstdiagnose handelt.

Die breite Öffentlichkeit im Social Media hat aber auch eine gute Seite – das Bewusstsein für psychische Erkrankungen wird deutlich erhöht. Oft bilden sich diese schon im Kindesalter und lange Zeit wurden diese von den Eltern nicht erkannt. Da war das Kind schnell mal ein “Zappelphilipp”, obwohl eigentlich ADHS der Grund war. Oder eine depressive Episode wurde auf die Jugend der Betroffenen geschoben. Heute kommt viel eher der Verdacht auf, dass vielleicht doch ADHS oder andere Erkrankungen die Ursache sein könnten.

Wurde die Diagnose durch einen Facharzt gestellt, ergibt sich die Frage nach einer wirksamen Therapie. Doch leider lässt sich diese Frage nicht so einfach beantworten. Hier kommt es sehr stark auf die Form und die Stärke der Erkrankung an. Grundsätzlich lassen sich die Therapien in vier Formen unterscheiden:

  • Verhaltenstherapie
  • systemische Therapien
  • humanistische Therapien
  •  tiefenpsychologisch-psychodynamische Therapien

Alle diese Therapieformenhaben ihre Berechtigung. Die Tendenz geht jedoch eindeutig in Richtung der Verhaltenstherapie. Bei dieser Form der Therapie werden bestimmte Verhaltensmuster ermittelt, die zu der Erkrankung führen. Die Therapie hat das Ziel, diesen Mustern entgegenzuwirken. Dabei muss jedoch erwähnt werden, dass sich hier Therapieerfolge sehr gut erfassen lassen.

Bei der systemischen Therapie wird hingegen das Umfeld mit einbezogen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die psychischen Probleme durch die Wechselwirkungen mit dem sozialen Umfeld entstehen. Bei einem Azubi kann das zum Beispiel das Umfeld in der Ausbildung sein. Ziel dieser Therapieform ist es, diese Dynamiken zu verändern. Bei der humanistischen Therapie geht es hingegen sehr stark um die einzelne Person. Die Therapie verfolgt dem Ansatz, dass sich der Patient selbst heilt. Der Therapeut nimmt hier eher die Rolle des verständnisvollen Begleiters ein. Sehr ähnlich zur humanistische Therapien ist die tiefenpsychologisch-psychodynamische Therapie. Auch hier steht die Person im Vordergrund, wobei jedoch die unbewussten Verhaltensmuster erforscht und behandelt werden.

Alle dieser Therapieformenbesitzen zwar eine nachgewiesene Wirksamkeit. Allerdings ist die Wahl der Therapie nicht der wichtigste Punkt für einen Therapieerfolg. Der wichtigste Faktor ist die Wahl eines Therapeuten oder einer Therapeutin, die zur eigenen Persönlichkeit passt. Zwischen Therapeut und Patienten muss ein Vertrauensverhältnis entstehen und ein gewisses Maß an Sympathie herrschen. Außerdem müssen Therapeuten in der Lage sein, dieses Verhältnis zu beeinflussen und zu steuern. Erst dann kann eine Therapie auch zum Erfolg werden.

Euer Dirk Eckart 

Allgemein / 5. Januar 2023

Aus Alt mach Neu

Aus alt mach neu

Wir, die Firma Gemeinhardt Service GmbH, sind ein Ausbildungsbetrieb, in dem unsere Auszubildenden nicht nur lernen Gerüste zu bauen, sondern auch wie man aus alten Materialien neue, wieder nutzbare Dinge schafft.

Als Bauunternehmen nehmen wir unsere gesellschaftliche und ökologische Verantwortung unserer Heimat sehr ernst.

Durch individuelle und vielfältige Förderung Junger Menschen wollen wir einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Natur erreichen.

Bei unserem letzten Projekt mussten unsere Auszubildenden Ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen, indem sie Sitzbänke, für Geh- und Wanderwege in der Region gebaut haben.

Dabei haben sie von der Idee einer Bank zur Planung bis hin zur Ausführung alles selbst erarbeitet. Auch Arbeiten mit verschiedenen Maschinen (Säge, Bandschleifer,) zu denen unsere Auszubildenden keinen Bezug hatten, kamen zum Einsatz.

Mit vollem Stolz können sie sagen: „Das da ist meine Bank! “

Aufgestellt an einem Platz an der sie nun jeder bestaunen und nutzen kann, ein großartiges Gefühl!

Außerdem haben wir nicht nur einen positiven Nutzen für uns, sondern auch für andere geschaffen und setzten somit ein Zeichen der Mitmenschlichkeit.

Mit diesem und zukünftigen Projekten möchten wir das Selbstbewusstsein der nächsten Generation mit eigener Hand Dinge zu erschaffen stärken und sie für das Handwerk begeistern.

Die Dinge anders, aber besser zu machen, kann lange dauern – und wir stehen erst am Anfang.

Doch: Wir nehmen die Herausforderung an!

Gastbeitrag von Marcus Muschke und Anna Finke

Allgemein / 10. November 2022

Umgang und Benehmen mit Azubis

Umgang mit Azubis

Knigge fürs Handwerk– Gewinn für den Azubi und das ganze Team

“Unser Charakter ergibt sich aus unserem Benehmen.” stellte Aristoteles vor mehr als 2300 Jahren fest. Recht hatte er, denn noch heute funktioniert ein gutes Team nur durch Respekt und gegenseitige Achtung. Demonstriert ein Azubi seine Fähigkeit zum respektvollen Umgang mit anderen Team-Mitgliedern, steigert er damit zugleich seine Chancen auf einen Traumjob im Handwerk– ein lohnenswerter Aufwand, finde ich.

Ist gutes Benehmen noch zeitgemäß?

Das “Guten Morgen” in der Früh, das Abnehmen der Kopfbedeckung in Innenräumen oder höfliche Umgangsformen mit Team-Mitgliedern – mit gutem Benehmen punktet ein Azubi bei Vorgesetzten und zukünftigen Kollegen. Warum scheint dieses Verhalten im Handwerk dann aber rückläufig zu sein? Hat der Azubi von heute andere Wertevorstellungen?

Nein, oft ist es reine Unwissenheit, wenn junge Menschen den einen oder anderen Benimm-Fauxpas begehen. Zu Freiherr Knigges Zeiten stand gutes Benehmen noch auf dem Lehrplan und wurde zusätzlich in der Familie vermittelt. In Zeiten von Patchwork-Familien, Doppelverdienern und geteiltem Sorgerecht ist es schwierig, wer der nächsten Generation die Regeln für ein höfliches Miteinander beibringt.

Gutes Benehmen ist ein erlernbares Handwerk

“Wenn es um höfliches Benehmen geht, fällt nur der erste Schritt schwer.” stellte bereits im 18. Jahrhundert der französische Schriftsteller Laclos fest. Höflichkeit ist eine Tugend, die wir erlernen und bewusst einsetzen. Schade nur, dass wir Benimm-Regeln nicht länger unserem Nachwuchs als soziale Grundausstattung mit auf den Lebensweg geben.

Gute Manieren sind ein Aushängeschild für den eigenen Charakter. Sie zeugen von Aufmerksamkeit und Respekt. Je seltener sie in der Gesellschaft werden, desto positiver ragt ein höflicher Mensch aus der anonymen Masse heraus. Ein Vorteil, der bei der Suche nach dem Traumjob ebenso wirkt, wie bei der Suche nach Lebenspartnern und Freunden.

Das Gute dabei: der Willige findet im Internet ein wahres Füllhorn an Informationen. Soft-Skill-Seminare, Benimm-Dich-Kurse, Knigge-Blogs sowie Video-Tutorials bieten jungen und erfahrenen Menschen gleichermaßen die Chance, die eigenen Umgangsformen aufzupolieren. 

Bessere Chancen von der Ausbildung bis zur Karriere

Ein Azubi mit gutem Benehmen genießt Vertrauen. Er zeigt mit seinem Verhalten, dass er fit für die Arbeit im Team ist und bei Kunden einen guten Eindruck hinterlässt. Nach solchen Mitarbeitern suchen Vorgesetzte im Handwerk händeringend. Diese oft als Soft Skills bezeichneten Fähigkeiten sind der beste Weg, die eigenen Karriere-Chancen im Unternehmen zu verbessern.

Darüber hinaus gewinnt ein Azubi mit dem Einsatz dieser Soft Skills Selbstvertrauen und Charakterstärke – optimale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben und einen Job, wo das Arbeitsklima einfach stimmt.

Ausprobieren lohnt sich. Wer also selbst mal erleben möchte, wie das persönliche Umfeld auf gutes Benehmen reagiert, der kann das gefahrlos tun – einfach Benimm-Regeln im Internet durchlesen und ausprobieren. 

 Ihr Dirk Eckart 

Allgemein / 7. Oktober 2021

Azubisuche auf Distanz- über Social Media zur Ausbildung

Über Social Medial zur Ausbildung

Es heißt “Krieg sei der Vater aller Dinge”, doch heute ist es die Corona-Pandemie, die eingefahrene Strukturen aufbricht. Wo Jobmessen ausfallen und Betriebe damit ringen, junge Sachsen für eine Ausbildung zu begeistern, da öffnen Social Media und Digitalisierung neue Wege.

Eine schwierige Situation

Als sei die Kommunikation zwischen den Generationen nicht schon schwierig genug. Die Corona-Pandemie unterbricht bewährte Strukturen, in denen Ausbilder und Azubi bislang zueinander gefunden haben. Jobmessen in Sachsen bleiben geschlossen. Vorstellungsgespräche finden hinter anonymen Masken verborgen statt. Türen von Betrieben bleiben aus Sicherheitsgründen verschlossen. Wie soll ein Unternehmer in dieser Situation engagierte Azubis finden?

Wo soziale Distanz ein essenzieller Schritt im Kampf gegen die Coronakrise ist, da bleibt nur der virtuelle Weg zur Ausbildung. Dass die Route über Internet-Auftritte, Social Media und Image-Videos sogar erfolgreicher als herkömmliche Ansätze ist, überrascht sogar erfahrene Unternehmer in Sachsen.

Vier erfolgversprechende Ansätze für die virtuelle Azubi-Suche

Während Schulabgänger in Sachsen heute fast schon im Internet “leben”, stehen Betriebe oft noch ganz am Anfang, was die Virtualität bei der Ausbildung und die Suche über Social Media angeht. Dabei sind viele Jugendliche hoch motiviert und zeigen starkes Interesse an einer Ausbildung im Handwerk. Für Unternehmen gilt es, vielversprechende Kandidaten dort abzuholen, wo sie sich aufhalten: im Internet.

Als äußerst erfolgreich, haben sich dafür folgende vier Ansätze herausgestellt:

  • Digitale Plattformen für die Ausbildungssuche
  • Virtuelle Azubi-Messen
  • Digitale Praktika zum Kennenlernen des Arbeitsalltags
  • SEO und Social Media zur Erhöhung der Sichtbarkeit und Reichweite

Bei jungen Sachsen beliebt sind vor allem YouTube und Instagram, wogegen Facebook eher geeignet ist, die Aufmerksamkeit suchender Eltern auf den eigenen Betrieb zu lenken.

Mutig die eigene Virtualisierung vorantreiben

Ja, jede Veränderung erfordert Mut. Virtualität bei der Ausbildung zum eigenen Vorteil zu nutzen, ist jedoch ein vielversprechender Weg, der häufig größeren Erfolg bei der Suche nach engagierten Schulabgängern bringt. Wichtig ist, dass Sie Ihr Unternehmen für die Digitalisierung vorbereiten.

Prüfen Sie, ob Ihre Technik darauf ausgelegt ist, Videos aus dem Betriebsalltag zu erstellen, Social Media Beiträge zu verfassen und Bewerbungen in digitaler Form zu empfangen. Aktualisieren Sie Ihre eigene Karriere-Webseite, bewerben Sie Ihren Auftritt in den sozialen Medien und bereiten Sie einen designierten Ort für einen Video-Chat mit dem Azubi vor.

Vor allem aber bleiben Sie authentisch. Ihr neuer Azubi merkt schnell, ob Ihre frischen und frechen Ideen eine Fassade ist, oder ehrlich das Betriebsklima im Unternehmen widerspiegeln. Wenn Sachsen dann seine Schulabgänger in die Welt entlässt, werden Sie staunen, wie viele davon den Weg in Ihr Unternehmen finden.

Ihr Dirk Eckart