Tag Archives: Mitarbeiter

Allgemein / 20. Juni 2024

Mehr als nur Gehalt: Wie Unternehmen mit kreativen Boni Talente anlocken

Bildindex: Dirk Eckart

In einer Zeit, in der qualifizierte Arbeitskräfte Mangelware sind, müssen Unternehmen über den Tellerrand hinausdenken, um sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren. Hier sind fünf innovative Boni, die Firmen anbieten, um das Interesse potenzieller Mitarbeiter zu wecken:

  1. Führerscheinkosten: Die Übernahme der Kosten für den Führerschein ist ein Bonus, der vor allem jüngere Arbeitnehmer anspricht und ihnen hilft, mobil und flexibel zu sein.
  2. Bike Leasing: Mit dem Angebot eines Bike-Leasings fördern Unternehmen nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, sondern auch nachhaltige Mobilität.
  3. Einkäufe in regionalen Lebensmittelgeschäften: In dem Firmen individuelle Einkäufe in lokalen Geschäften unterstützen, zeigen sie soziale Verantwortung und fördern die lokale Wirtschaft.
  4. Haustierversicherung: Einige Unternehmen bieten Versicherungen für die vierbeinigen Freunde ihrer Mitarbeiter an, was das Wohlbefinden der Belegschaft und die Work-Life-Balance fördert.
  5. Wellness und mentale Gesundheit: Von Fitnessstudio-Mitgliedschaften bis hin zu Beratungsangeboten – das Wohlbefinden der Mitarbeiter steht im Fokus. Unternehmen, die in die Gesundheit ihrer Belegschaft investieren, signalisieren Fürsorge und Verantwortung.

Diese Boni sind Teil einer Strategie, um nicht nur Fachkräfte zu gewinnen, sondern auch ihre Loyalität und Zufriedenheit zu erhöhen. In einer Welt, in der gute Arbeit allein nicht mehr ausreicht, werden solche Zusatzleistungen immer wichtiger, um sich als Arbeitgeber zu differenzieren.

Allgemein / 19. Oktober 2023

Zu Viel Optimismus kann schädlich sein

Dirk Eckart der Optimist

Seit einiger Zeit geht in den sozialen Medien das Schlagwort “ToxicPositivity” um. Bei der toxischen Positivität handelt es sich um eine Lebenseinstellung, bei der nur positive Gefühle zugelassen werden. Anhänger dieser Lebenseinstellung unterdrücken und ignorieren konsequent alle negativen Gefühle. Zu erkennen sind die X (ehemals Twitter), TikTok und Instagram an dem Spruch “Good vibesonly” im Profil. Aber weshalb sollte Optimismus eigentlich toxisch sein? Schließlich fördert eine positive Grundeinstellung der Mitarbeiter das Betriebsklima. Und das ist doch das, was man als Chef gerne sieht.

Ein gesunder Optimismus ist auch nicht das Problem. Zwanghafter Optimismus der Mitarbeiter kann sich jedoch auch negativ auf den Betrieb auswirken. Nehmen wir als Beispiel die Planung von größeren Projekten. Diese unterteilen sich in der Regel in mehrere Teilaufgaben, welche von einem Team abgearbeitet werden müssen. Dabei ist es relativ normal, dass die einzelnen Teilaufgaben aufeinander aufbauen. Eine gute Planung würde eventuelle Probleme und mögliche Störungen beachten und diese in der Zeitplanung beachten. Ist der Optimismus zu groß, werden mögliche Probleme einfach ausgeblendet. Die Folge kann sein, dass das Team Termine nicht mehr halten kann. Für den Betrieb steht hier am Ende vielleicht sogar ein finanzieller Verlust zum Beispiel durch Konventionalstrafen oder Folgeaufträgen. Ganz zu schweigen von der Rufschädigung, dass Termine nicht eingehalten werden können.

Auch wenn man als Vorgesetzter gerne ein positives Klima im Team sieht, zu viel davon kann das Gegenteil bewirken. Mitarbeiter, die ständig alles Negative ausblenden können auf Dauer anstrengend. Nicht nur, weil von Ihnen keine Rückmeldung zu Problemen kommt, auf andere Mitarbeiter wirken sie häufig nicht autentisch. Und Mitarbeiter, die nicht autentisch wirken, erzeugen häufig Zweifel an deren Integrität. Wie bereits erwähnt ist ein gesunder Optimismus nicht falsch. Es kann für ein Team förderlich sein, wenn mindestens ein Mitglied bei Problemen die anderen Teammitglieder aufbaut. Hierbei sollte man jedoch autentisch bleiben und keine falschen Hoffnungen erwecken. Das hätte sonst den gegenteiligen Effekt und das Team wird womöglich noch weiter demotiviert. Also genau das, was man als Vorgesetzter nicht möchte.

Der Trend zur Toxic Positivity mag auf den ersten Blick verlockend sein. Er verspricht, dass man glücklicher sei, wenn man Negatives aus der Gefühlswelt ausblendet. Und im Grunde ist es ja eine positive Eigenschaft, wenn man nicht jedes Problem zu seinem macht. Allerdings sollte man diese Form der Positivität nicht in jeder Situation ausleben. Zumal es auch nicht wirklich autentisch ist, wenn negative Gefühle nicht zugelassen werden. Im beruflichen Umfeld kann es sogar schwierig werden, wenn Probleme in Lieferketten oder Produktionsprozessen ausgeblendet werden. Hier hilft es dann auch nicht mehr weiter, ob der Optimismus autentisch ist oder nicht.

Euer Dirk Eckart

Allgemein / 31. März 2023

Sofort Erledigen oder Aufschieben?

Sofort machen ist nicht besser als verschieben. So erledigen Sie die Aufgaben richtig.

Sollten Sie einmal etwas erledigen müssen: Wie gehen Sie üblicherweise vor? Widmen Sie sich sofort der neuen Aufgabe oder verschieben es so lange, bis die Frist fast vorbei ist? Jeder Mensch ist in seiner Herangehensweise individuell, doch Profis warnen: sofort erledigen kann genauso falsch sein, wie die Sachen unendlich aufschieben. Falls Ihnen – wie auch mir zuerst – nach solcher Aufklärung überhaupt nichts zu tun als einzige gesunde Alternative erscheint, lesen Sie weiter, die Verhaltensforscher haben doch eine Antwort für uns parat.

Prokrastination im Alltag und Beruf

Ein häufiges Problem: Man kann mit einer bestimmten Aufgabe nicht rechtzeitig anfangen oder lässt sich dabei so sehr ablenken, dass man nicht rechtzeitig fertig wird. Der Mensch prokrastiniert, weil unser Gehirn für solche Ablenkungen anfällig ist. Als Störfaktoren können zum Beispiel E-Mails, Nachrichten aus sozialen Netzwerken oder auch – teilweise wichtige – Aufgaben sein. Wenn Prokrastination im privaten Leben einfach nur ärgerlich ist, sieht es im beruflichen Alltag anders aus. Ein Mitarbeiter, der nicht konzentriert und termintreuarbeitet, verliert die Anerkennung der Kollegen und der Vorgesetzten. Aber auch Führungskräfte müssen aufmerksam werden, wenn ihre Mitarbeiterplötzlich die Motivation verlieren. Eine neue Aufgabe oder Teamarbeit können in vielen Fällen hilfreich sein. 

 

Dem Handwerk geht es diesbezüglich um einiges besser: Der Mensch tendiert zur Prokrastination eher bei komplexer und selbstständiger Arbeit. Die Aufgaben im Handwerklassen für Mitarbeiter hingegen weniger Freiräume zu, weshalb es generell schwieriger ist, die Arbeit aufzuschieben. Ähnlich wie im Handwerk prokrastinieren die Mitarbeiterin der Produktion und Industrie kaum bis wenig, weil dies durch Arbeitsorganisation häufig unmöglich ist.

Sofort erledigen ist immer besser?

Wenn eine Aufgabe anders als die meisten im Handwerk oder der Produktion – nicht nach einem festen Ablauf tickt, sondern aufgeschoben werden kann, so muss der Mensch mit einer guten Strategie gegen Prokrastination herangehen. Hilfreich kann zum Beispiel sein, die Arbeitszyklen festzulegen. Weiterhin sollte man bewusst gegen Ablenkungsfaktorenvorgehen: das Handy außer Reichweite platzieren oder die E-Mail-Benachrichtigungen temporär ausschalten. Einfach mit einer wichtigen Aufgabe anzufangen – auch wenn es in der Praxis nicht immer einfach ist – ist in bestimmten Fällen sicherlich nicht falsch. Aber alle Aufgaben sofort zu erledigen, ist keine gute Strategie. 

Vielmehr soll die Arbeit vorher geplant und priorisiert werden. Dies kann eine Menge Zeit bei der Erledigung sparen. Außerdem kann das Gehirn im Hintergrund die Aufgabenstellung analysieren und uns einen besseren Lösungswegvorschlagen. Also: Nicht gleich alles machen, sondern die Priorität ermitteln und an richtiger Stelle in den Tagesablauf aufnehmen.

Ihr Dirk Eckart 

Allgemein / 2. März 2023

Urlaubsanspruch: unbegrenzt – schon bald der Standard?

Wie viele Urlaubstage pro Jahr sind eigentlich gut? 25, 30 oder am liebsten unbegrenzt? Das Letztere ist übrigens keine Phantasie, sondern gelebte Praxis in einigen Unternehmen, die vom Jahr zu Jahr sogar mehr werden. Und ganz vorab: Das gilt dann nicht nur für deren Chefs, sondern für alle Mitarbeiter im Team. Das Konzept schauen wir uns genauer an und klären, ob auch für das Handwerk und speziell den Bereich Gerüstbauetwas dabei ist.

Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im Durchschnitt 28,5Urlaubstage pro Jahr, besagt die aktuelle Statistik. 20 Tage jährlich sind dabei der gesetzlich vorgeschriebene Mindestanspruch, die Tage darüber hinaus hingegen die freiwillige Leistung der Arbeitgeber. Häufig dienen sie dazu, die Mitarbeiter zu motivieren und die Arbeitsstellen im eigenen Betrieb attraktiver zu machen. Ob im Handwerk oder bei der intellektuellen Tätigkeit schätzt jedes Team die Möglichkeit, auch private Projekte mit dem Arbeitsalltag zu vereinbaren und die Urlaubstage spielen dabei eine wichtige Rolle.

Kann es aber wirklich sein, dass die Mitarbeiterunbegrenzt den Urlaub nehmen können? Die Antwort aus der Praxis lautet: eindeutig ja. In solchen Fällen entscheiden die Mitarbeiterselbst, wie viel Zeit sie benötigen, um die eigenen Aufgaben zu erfüllen und Arbeitsziele zu erreichen. Aus diesem Blickwinkel erscheint der unbegrenzte Urlaub eher als Erweiterung zum Konzept der Vertrauensarbeitszeit als eine absolute Neuerfindung. Über positive Erfahrungen damit berichten vor allem die großen IT-Unternehmen aus den USA, welche auf diese Weise die besten Bewerber für ihr Teamgewinnen wollen. Da die Arbeitsleitung und Anerkennung im Team nicht ohne Einsatzbereitschaft denkbar sind, wird mit dem Urlaub weiterhin verantwortungsvoll umgegangen. Mit anderen Worten soll es wohl heißen, noch niemand ist für ewig in Richtung Südstrand verschwunden.

Auch wenn das Vertrauen meistens nicht ausgenutzt wird, ist der unbegrenzte Urlaub noch lange nicht überall einsetzbar. Während man die Büroarbeit und kreative Tätigkeiten weitestehend ohne feste Arbeitszeit und -orterledigen kann, sind Handwerk, Industrie und Produktion stark an die Aufträge gebunden. Im Arbeitsfeld meines Unternehmens, im GerüstbauHandwerk, ist zum Beispiel kein Home-Office möglich, egal wie zuverlässig die Mitarbeitersind. Ein Gerüstbau kann nur beim Auftraggeber erfolgen, und nur dann, wenn Gerüstbaugerade im Ablaufplansteht. Dies schränkt auch die Urlaubsplanung massiv ein. Weil die Mitarbeiter auf einzelne Projekte verteilt werden, können sie den Personalbedarf oft nicht einschätzen. Der unbegrenzte Urlaub wäre in diesem Fall ein Versprechen, das der Arbeitgeber meistens nicht halten könnte. 

Zum Glück gibt es aber auch in unserer Branche genug Möglichkeiten, die Wertschätzung der Mitarbeiter zu zeigen – auch wenn der Urlaub im Handwerk vorerst wohl noch begrenzt bleibt. Der Gerüstbau und die Produktion setzen auf die klassischen Zusatzleistungen wie Gesundheits- und Altersvorsorge, Weiterbildungen und ein gutes Miteinander im Team. Und natürlich ausreichend Urlaub – immer arbeiten geht ja nicht.

Euer Dirk Eckart 

Allgemein / 16. Februar 2023

4 E-Mails die du jede Woche senden solltest

4 E-Mails die du jede Woche senden solltest

Nutzen Sie E-Mails für die Steigerung von Stimmung und Selbstbewusstsein

E-Mails sind ein notwendiges Übel, heißt es oft. Dem widerspreche ich vehement. E-Mails sind das perfekte Werkzeug, um im Team eine positive Stimmung zu verbreiten, meine Wertschätzung gegenüber einem fähigen Mitarbeiterauszudrücken oder mit minimalem Aufwand einen Projektfortschrittzu verfolgen. Folgende Arten von E-Mails sehe ich dafür als wirkungsvoll an.

Gemeinsamkeit und Wertschätzung ausdrücken

Wir mögen und bewundern einen Freund, Kollegen oder Mitarbeiter. Doch selbst wenn uns eine Gemeinsamkeit verbindet, bleiben wir häufig still. Besser ist es, den Mut aufzubringen und unsere Gemeinsamkeit in einer E-Mail oder persönlich zu betonen. Indem wir unserer Wertschätzung nd Bewunderung Ausdruck verleihen, erzeugen wir eine positive Atmosphäre und Freude, die auch auf uns zurückfällt.

Grund dafür sind sogenannte Spiegelneuronen. Durch diese Nervenzellen im Gehirn empfinden wir mit anderen mit. Reflektieren wir über unsere Gemeinsamkeit und drücken unsere Wertschätzung aus, dann nehmen wir an dem Glücksgefühl des Angesprochenen teil. Eine einfache E-Mail entwickelt so doppelte Wirkung.

Berufliche Netzwerkpflege per E-Mail

Auch beruflich sind E-Mails ein unglaublich wirkungsvolles Werkzeug – nicht nur zur Organisation im eigenen Team. Den Kontakt mit einem ehemaligen Mitarbeiter zu halten, erweitert die Chancen, Informationen über interessante Weiterbildungsmöglichkeiten oder Job-Angebote zu erhalten. Vielleicht freut sich auch ein Zulieferer darüber, über die Gemeinsamkeit unserer Aufgaben zu plaudern. Solche Kontakte führen nicht selten zu verbesserten Lieferkonditionen, von denen das eigene Team und die ganze Firma profitiert. Diese E-Mails sichern den Arbeitsplatz und stärken die eigene Position bei der nächsten Gehaltsverhandlung.

Ganz nebenbei erleichtert der Kontakt zu befreundeten Kollegen in anderen Unternehmen auch die eigenen Arbeitsprozesse. Pfiffige Tipps oder neue Karriereperspektivenerfährt nur, wer mit den Kollegen im Team und außerhalb kommuniziert.

Wöchentlicher Status-Report an Ihren Chef

Ein wöchentlicher Mitarbeiter-Report per E-Mail an den Chef steigert die Produktivität von Projekten. Der Report zeigt Ihrem Vorgesetzten auch die Gemeinsamkeit auf, was das Streben nach Qualität und Zuverlässigkeit angeht. So eine E-Mail wird schnell zur Routine und zu einem geschätzten Soft Skill.

Schreiben Sie als Mitarbeiter wöchentlich auf, was Sie geschafft haben, wie ein Projekt vorangeht und welche Aufgaben in der kommenden Woche für das Team anstehen. Ihr Chef spart sich so ständiges Nachfragen und sieht Sie als kompetenten Mitarbeiter mit Eigeninitiative und Selbstbewusstsein an. Er wird dadurch eine ganz neue Wertschätzung Ihnen gegenüber entwickeln.

Die vielleicht wichtigste E-Mail

Eine Person in Ihrem Team verdient besondere Wertschätzung, doch nur selten drücken Sie diese aus. Schreiben Sie sich wöchentlich selbst eine E-Mail. In dieser fassen Sie Ihre einzelnen Arbeitstage zusammen, halten fest, was Sie dazulernen durften und welche Ziele Sie in der kommenden Woche verfolgen.

Vor allem aber halten Sie so fest, was Sie bisher erreicht haben und loben Sie sich selbst. Sie werden erstaunt sein, wie glücklich Sie sich fühlen, wenn Sie Ihre beruflichen Erfolge nachlesen können – ein echter Kick für das Selbstbewusstsein. Statt Frust über einen langweiligen Arbeitsalltag entwickeln Sie in kurzer Zeit Stolz auf erbrachte Leistungen – völlig zurecht. 

Sie sehen, regelmäßige E-Mails sind ein tolles Mittel, um Gemeinsamkeit zu pflegenWertschätzung auszudrücken und Wohlbefinden zu verbreiten. Alles, was es dafür braucht, ist ein wenig Mut.

Euer Dirk Eckart