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Allgemein / 17. September 2018

Gastbeitrag von Suse Eckart “Einen Chef als Vater zu haben…

“Einen Chef als Vater zu haben…

Einen Chef als Vater zu haben, war als kleines Kind immer cool. Manchmal brachte mir mein Papa Stifte und Tipp-Ex-Mäuse für mein Kinderzimmerbüro mit und zu jedem Fest in der Schule hingen überall Gemeinhardt-Luftballons, die er gesponsert hatte. Dass er jede zweite Person auf der Straße grüßte, war für mich normal.

Später dann, als ich in die schwierige Zeit zwischen Kind und Erwachsensein kam, konnte ich in den Ferien in Papas Firma arbeiten. Klar hat mich das Anstreichen von Gerüstteilen nicht gerade überaus sehr begeistert, aber ich konnte mir ohne großen Bewerbungs- und Organisationsaufwand ein paar Euro dazu verdienen. Von da an half ich meinem Papa jedes Jahr und wurde bald sogar ins Büro befördert, um den Telefondienst und die Mailorganisation zu übernehmen.

Du hast ja nie Zeit für uns

Irgendwann in dieser Zeit soll ich den Satz „Du hast ja nie Zeit für uns, du bist ja nie da.“ gesagt haben, der meinem Papa bis heute im Gedächtnis geblieben ist. Ich selbst kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, ihm dies jemals vorgeworfen zu haben. Deshalb schlussfolgere ich heute auch für mich, dass es ein kurzer Ausbruch von Pubertät war, mich seine Position als Chef aber nie wirklich gestört oder belastet hat. Wir fuhren oft in den Urlaub und an Wochenenden waren wir ebenfalls immer auf Achse.

Auch dass die Firma in einer finanziellen Krise steckte, bekam ich kaum mit. Ich erinnere mich nur noch daran, als meine Mutti selten, aber mit großer Sorgfalt, erklärte, dass wir in dem Monat mal nicht so weit wegfahren oder diese CD und jenes T-Shirt erst später kaufen können. Sonderlich prägend war diese Situation aber nie für mich, denn es war überhaupt nicht schlimm, etwas nicht zu bekommen. Ich glaube, es lag daran, dass unsere Familie von Haus aus nicht materiell orientiert ist. Wir lieben die Momente mit Freunden und die einfachen Erlebnisse, die man miteinander teilt. Und die hatten wir immer.

Selbst als Profi behandelt werden

Später, während meines Studiums, filmte und fotografierte ich hin und wieder für die Firma. Das hatte ich gelernt und konnte meinem Papa damit unterstützen. Und ich wurde auch als Profi behandelt, was mein Selbstbewusstsein stärkte.

Heute hat sich mein Denken über meinen Chef-Papa noch etwas verändert. Ich sehe täglich, wie sehr er sich für die Firma einsetzt und dass er auch zu jeder Zeit Spaß daran hat. Vor allem in Bezug auf die Kommunikation mit Menschen kann ich mir von ihm sehr viel abgucken. Was wichtig für ein erfolgreiches Unternehmen ist, zeigt er mir immer mal auf einer anderen Art und Weise. Sein Handeln hat immer einen bestimmten Hintergrund, den er nicht immer direkt preisgibt. Das fasziniert mich besonders. Er hat immer einen cleveren Hintergedanken.

Andersherum nimmt er auch meine Empfehlungen und Ideen an, wenn es um moderne Entwicklungen und Trends geht.

Immer mit dem Herzen dabei

Er behält vehement seine Menschlichkeit bei Verhandlungen mit Geschäftskunden bei. Er engagiert sich immer mit vollem Herzen und agiert eher auf einer Art Freundschaftsebene.

Natürlich arbeitet er viel und lange und ich denke manchmal, ob er sich nicht überarbeitet und lieber einen Schritt kürzer treten sollte. Doch genau, wie andere Menschen nicht merken, wie die Zeit beim Lesen eines spannenden Buchs vergeht, merkt mein Papa das Pensum nicht, was er täglich macht, denn es ist seine Leidenschaft. Ich hoffe sehr, dass er selbst merkt, wenn er sich ausruhen muss.

Mal ganz abgesehen davon, was er für seine Angestellten tut, beschäftigt er sich mit modernen Marketingstrategien und Themen wie Wertschätzung. Und wie wichtig das ist, habe ich am eigenen Leib bei meinem Arbeitgeber erfahren müssen.

Mein Papa setzt sich wirklich mit allem was er hat für die Menschen ein, die ihm wichtig sind. Und natürlich zählen seine Mitarbeiter auch dazu. Das vergisst man gern.

Durch seine Ermutigung habe ich nun auch den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und ich kann mich stets auf ihn verlassen, wenn ich eine Frage oder ein Problem habe.

Danke Papa!

Suse Eckart

Allgemein / 3. April 2018

Das Gespräch auf Augenhöhe

Das Gespräch auf Augenhöhe

Der Kunde ist König. Dieser Spruch prägt den geschäftlichen Umgang seit langer Zeit. Wenn jedoch ein Gesprächspartner König ist, dann ist sein Gegenüber der Bettler. Eine respektvolle, gleichwertige Kommunikation auf Augenhöhe bleibt damit verwehrt. Heute wissen wir, dass sich niemand im Gespräch kleiner oder größer geben muss, die Kunst liegt im Umgangston.

Die Kunst des Zuhörens

Wer schweigt mag dennoch etwas zu sagen haben. Gerade Introvertierte benötigen oft eine deutlich längere Gesprächspause, um in eine Konversation einzusteigen. Warten Sie ab und bleiben Sie optimistisch, geduldiges Zuhören kann zu wohldurchdachten Lösungsansätzen und interessanten Gesprächen führen.

Vermeiden Sie Ja-Nein-Fragen, die mit einsilbigen Antworten den Gesprächsfaden zerschneiden. Offene Fragen liefern viel mehr Informationen über Ihren Gesprächspartner und halten den Gesprächsfluss am Laufen. Treten Gesprächspausen auf, hilft es ruhig zu atmen, zu lächeln und erwartungsvoll aber nicht fordernd Ihr Gegenüber anzuschauen. Die Stille brechen Sie jedoch nicht.

Ihr Kommunikationspartner soll sich auf Ihre Inhalte konzentrieren können. Dabei ist eine eiserne Gesprächsdisziplin hilfreich. Reden Sie langsam und in einem ruhigen Tonfall. Bleiben Sie bei einem Thema und sprechen Sie nur so viel, wie es die Situation erfordert. Vermeiden Sie unkontrollierte Redeschwalle und lernen Sie, den Nutzen von Pausen zu erkennen.

Kunden und Lieferantengespräche

Ob schriftlich, telefonisch oder im direkten Gespräch, eine angemessene Kommunikation ist immer auch ein persönlicher Leistungsfaktor. Als Bestandteil der emotionalen Intelligenz ist hierfür ein gutes Einfühlungsvermögen von grundlegender Bedeutung. Dieses Potenzial wissen erfolgreiche Verkäufer anzuzapfen.

Sprache birgt ein hohes Identifikationspotential. Wenn Sie sich sprachlich in die Welt des Kunden begeben, reduzieren Sie damit die psychologische Distanz untereinander. Fremd- und Fachwörter zu übernehmen, bei Erklärungen weiter auszuholen und vorsichtig bei der Annahme von Vorkenntnissen zu sein, erleichtern diesen Schritt.

Gehen Sie jedoch vorsichtig bei der Mischung von Themengebieten vor. Der Eine mag im Vermischen privater und geschäftlicher Informationen eine willkommene Auflockerung sehen. Ein Anderer hingegen sieht darin das Eindringen in seine persönliche Schutzzone.

Schlimm wird es, wenn sich Kunden durch penetrante Verbalattacken in die Ecke gedrückt fühlen, wenn sie das Gefühl haben überredet, statt überzeugt zu werden. Selbst wenn es so zum Verkauf kommt, leidet Ihr Image und die Möglichkeit einer längeren Geschäftsbeziehung. Konzentrieren Sie sich lieber auf Argumente, die wichtig und interessant für Ihren Kunden sind. Deren geschickte Auswahl führt zum Abschluss und verwandelt Kunden in Stammkunden.

Gespräche unter ungleichen Partnern

Viele Gespräche starten auf unterschiedlichen Stufen. Dazu gehören Gespräche zwischen Eltern und Kindern, zwischen Lehrern und Schülern oder Gespräche zwischen einem Chef und seinen Angestellten. Die Art der Kommunikation zwischen ungleichen Partnern kann den Unterschied zwischen einem guten Selbstwertgefühl und einem Gefühl der Minderwertigkeit ausmachen.

Gespräche auf unterschiedlichen Ebenen werden hauptsächlich auf der Beziehungsebene wahrgenommen. Schnell wird aus einer Anweisung eine Zurechtweisung, die den Anschein einer verminderten Wertschätzung hat. Solche Probleme vermeiden Sie, wenn Sie lernen, den Beziehungsaspekt zu verstehen und zu berücksichtigen.

Fazit

Gespräche auf Augenhöhe helfen Beziehungen aufzubauen, die beide Seiten als hochwertig ansehen. Sie bilden den Grundstein langjähriger Geschäftsbeziehungen. Mit gegenseitigem Respekt fühlen sich Kinder verstanden, Lieferanten als Partner und Partner als Freunde.