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Allgemein / 28. April 2023

Ältere Menschen sind weniger gestresst

Dirk Eckart am Strand entspannt

Richtig mit dem Stress umgehen – lernt man es nur mit dem Alter?

Kennen Sie das wohl auch: Alles läuft nicht nach Plan, jeder wäre an dieser Stelle schon explodiert und nur Ihre Oma schafft es, die Ruhe zu wahren? Das wird wohl auch dem Team der Verhaltensforscher aufgefallen sein, denn sie beschäftigen sich aktiv mit dem Thema Stress und stellen fest – im Alter nimmt man viele Sachen tatsächlich anders wahr. Und gerade weil der Stress aus dem Leben nicht wegzudenken ist, kann man den richtigen Umgang damit schon vor eigenem Ruhestand lernen?

Wahrnehmung von Stresssituationen: vom Alter abhängig?

Die umfangreiche Studie dauert in den USA mittlerweile seit über 20 Jahren. Die Forschenden beobachten eine Gruppe von mehr als 3000 Erwachsenen, um zu erfahren, wie sie mit alltäglichen Stresssituationen umgehen. Das Team unter Leitung von David Almeidahat festgestellt, dass die selben Menschen vom Tag zu Tag anders auf Stress reagieren. Souveräner agieren dabei die Teilnehmenden mit zunehmendem Alter. Die Grundlage für diese Aussage soll die Menge an Stresshormonen im Körper sein.

Umgang mit Stressschon früher beherrschen

Falls die älteren es tatsächlich besser machen, kann man schon im jüngeren Alter aus dem Team Stress ins Team Gelassenheit wechseln? Das geht, weil diese Einteilung die allgemeine Tendenz und keine feste Regel beschreibt. Dazu sollte man allerdings erfahren, was die ältere Generation besser macht. Einerseits liegt es an Stresssituationen, mit denen junge Leute häufiger umgehen – zum Beispiel Familiengründung, Kindererziehung oder Jobwechsel. Solche kann und soll man natürlich nicht aus dem Leben eliminieren. Anders sieht es jedoch bei der Wahrnehmung aus. Die älteren verstehen es wohl besser, dass das Leben viel zu kurz ist, um ständig gestresst zu sein und reagieren anders. Außerdem lernen wir wohl tatsächlich aus Erfahrung und können den Alltagsstress besser bewältigen. Diese Punkte sollte man bereits im jüngeren Alter erfahren haben, um mit der richtigen Einstellung und Selbstanalyse dem Ärger entgegenzuwirken.

Stress im Handwerk-Alltag – auch ein Thema?

Der Stress hat auch im beruflichen Alltag eine hohe Bedeutung und das Handwerk als Branche ist dabei keine Ausnahme. Allein im Handwerk stehen 17% der Fehltage der Mitarbeiter im Zusammenhang mit der psychischen Überlastung. Egal wie erfahren eine Person in ihrem Berufsfeld ist, ist im Umgang mit Stresssituationen nicht jeder ein Profi. Gerade weil die Teamarbeit im Handwerk eine wichtige Rolle spielt, ist ein gutes Konfliktmanagement notwendig, ebenso wie eine Arbeitsorganisation, die Balance ermöglichen. Einfach abwarten, bis Ihre Mitarbeiter älter werden und besser mit dem Stress umgehen, ist hier übrigens keine gute Idee.

Euer Dirk Eckart 

Allgemein / 23. Oktober 2019

Medien und digitaler Stress

Medien

Gastbeitrag von Ulrike Eckart

An einem schönen Spätsommerabend saßen wir mit ein paar Gästen ganz gemütlich im Garten.

Wir redeten über dies und das und tranken den ersten Federweißen. Später kam noch ein weiterer Gast hinzu, darüber freuten wir uns alle. Kurz nach seiner Ankunft bekam dieser Gast ein privates Video per Handy zugeschickt, welches er sich sofort anschaute. Wahrscheinlich war nicht klar, dass dieses Video ca. 15 min. lief. Der Gast beteiligte sich nun nicht mehr an unseren Gesprächen, er hatte ja zu tun mit dem Film. Dies störte mich sehr, ich hätte mich gern ein bisschen mit ihm unterhalten und ihn in unsere Runde mit einbezogen. 

Beim drüber nachdenken fiel mir auf, dass ich in der Vergangenheit schon einige negative Erfahrungen in puncto Unterhaltung/ Kommunikation und Medien gemacht habe. 

So passiert es mir beispielsweise oft, dass ich mich mit jemandem unterhielt, er bekam einen Anruf und ging sofort ans Telefon. Ich stand persönlich vor ihm, aber war nicht so wichtig wie der Anrufer (ich bringe natürlich volles Verständnis dafür auf, wenn es sich um einen wichtigen dienstlichen Anruf handelt). 

Ein weiteres Beispiel: ich musste schon einige Mütter beobachten, die ihren Kinderwagen schoben und gleichzeitig die ganze Zeit am Handy waren. Das finde ich sehr schade, denn jegliche Kommunikation mit dem Kind bleibt aus. Dem Kind wird keine Aufmerksamkeit geschenkt, die Eltern sind körperlich, jedoch nicht geistig, anwesend. 

In Gesprächen mit Eltern von Schulkindern, erfuhr ich oft, dass es „wahre Kämpfe“ bezüglich der Nutzung des PC´s oder Handys gibt. Z. B. wenn das Kind aus der Schule kommt, möchte es sofort an den PC, da das ja alle Klassenkameraden auch tun und sie gemeinsam spielen wollen. Ein Treffen bei Freunden oder beispielsweise auf einem Spielplatz gibt es schon lange nicht mehr. Das Spielen am PC ist nun mal zeitgemäß, macht großen Spaß und das Kind möchte natürlich auch „dazugehören“. Dagegen wäre ja im Prinzip nichts einzuwenden, doch dem Kind fehlt bezüglich der Nutzungsdauer oft die nötige Kompetenz zum sinnvollen Umgang mit den Medien.

Keine Frage – wir leben in einer digitalen Welt. Unsere Kinder wachsen damit auf und es ist sicher nicht einfach, den goldenen Mittelweg zwischen Verbot und Erlaubnis zu finden. 

In letzter Zeit machte ich mir viele Gedanken darüber, wie wir alle mit diesem Thema umgehen und in welchem Ausmaß wir dies überhaupt tun sollten. Klar ist auf jeden Fall, dass diese Medien, ob nun Handy, Tablet oder Mail usw. zu unserem heutigen Leben gehören und wir ohne dies nicht mehr in der modernen Gesellschaft mithalten könnten. 

Aber leider scheint es oft, als würde das Leben für manche Mitmenschen oft nicht in der Realität, sondern eher digital stattfinden.

Vielleicht sollte jeder mal für sich schauen, ob er tatsächlich anwesend ist in seinem Leben oder ob er nur digital unterwegs ist. Wieviel Zeit er mit diesen Medien verbringt und wieviel Zeit er seinen realen Freunden widmet. Ob er seinem Gegenüber genug Wertschätzung entgegenbringt, ob er dem digitalen Dauerstress ausgesetzt ist oder auch mal „ohne“ auskommen kann. Die Zeiten, die wir in der digitalen Welt verbringen, werden mit Sicherheit mehr werden. Durchaus betrifft es den einen mehr, den anderen weniger. Aber ich finde, es ist in der heutigen Zeit sehr wichtig über eine vernünftige Beziehung zu den Medien nachzudenken – jeder für sich.