Superhelden mit Exoskelett – Gerüstbau der Zukunft
Haben Sie die Filme Aliens, Avatar oder Exo-Man gesehen? Dann kennen Sie bereits Hollywoods Idee von einer mechanisch unterstützten Zukunft. Das Arbeiten mit einem Exoskelett liegt jedoch näher, als Sie glauben. Zusammen mit der Technischen Universität Dresden testen wir schon heute, wie wir unseren Mitarbeitern im Gerüstbau mit innovativen Außen-Skeletten die Arbeit erleichtern.
Ermüdendes Arbeiten über Kopf
Die Höhe ist ein entscheidender Faktor im Gerüstbau. Unsere Mitarbeiter schaffen täglich die Grundlage dafür, dass Arbeiter an Decken, Fassaden und Brücken ihrer Arbeit nachgehen können. Das Material für die stabilen Gerüste ist jedoch schwer und muss mühsam händisch von Etage zu Etage gehoben werden. Nur durch Teamarbeit, Fitness und Ausdauer gelingt die schwierige Gerüstmontage.
An langen Tagen und bei großen Gerüstbau-Projekten besteht natürlich die Gefahr, dass die Kräfte langsam schwinden oder die Aufmerksamkeit nachlässt. Das ist ein gefährlicher Zeitpunkt für die Sicherheit unserer Mitarbeiter. Wäre es nicht toll, wenn ein Exoskelett ein Teil der Arbeit übernehmen und so die Kräfte unserer Mitarbeiter schonen würde? Gemeinsam mit der TU Dresden testen wir genau daher ein wendiges Exoskelett für den Gerüstbau.
Die Arbeitskleidung der Zukunft
Wer bei einem Exoskelett jetzt an das Power Loader Exoskeleton aus Aliens denkt oder an den Amplified Mobility Suit aus Avatar, der ist den Fantasien aus Hollywood erlegen. Diese Exoskelette haben wenig mit den leichten, bequemen Wundern ausgeklügelter Ingenieurskunst zu tun, die wir im Gerüstbau testen.
Das passive Exoskelett der Zukunft ist dafür ausgelegt, die auftretenden Kräfte mittels einer mechanischen Konstruktion über dem Schwerpunkt des Körpers zu halten und über die Wirbelsäule an den Boden zu leiten. Mitarbeiter legen bei der Arbeit über dem Kopf ihre Arme sozusagen auf dem Exoskelett ab, anstatt die schweren Teile über Muskelkraft zu halten. Energie wird dafür nahezu keine verbraucht.
Sicherheit durch Innovation
Was unsere Auszubildenden des 1. Lehrjahres in Zusammenarbeit mit der TU Dresden für den Gerüstbau gerade testen, sind Beweglichkeit, Einsatz und Brauchbarkeit der Exoskelette. In Zukunft sollen sie als Erweiterung der Arbeitsschutzmaßnahmen dienen, damit unsere Mitarbeiter jederzeit in der Lage sind, konzentriert und sicher mit dem schweren Material aus Stahl und Holz umzugehen. Wenn die Arbeit dadurch leichter fällt und attraktiver wird, ist das ein gern gesehener Nebeneffekt.
Wie die Prototypen zeigen, ist die Zukunft schon zum Greifen nah. Bis ein Exoskelett jedoch zum gewohnten Bild auf deutschen Baustellen wird, müssen wir noch das eine oder andere Gestänge von Hand hinauf wuchten. Doch auch ohne technische Hilfsmittel sind unsere Mitarbeiter für uns schon heute Superhelden.
Ihr Dirk Eckart