Allgemein

Allgemein / 11. Mai 2023

Was uns wirklich glücklich macht

Die Wissenschaft des Glückseins, oder: was uns wirklich glücklich macht

Zwar hat sich das “Glücklichsein” noch nicht als eigenständige Wissenschaft etabliert, aber: Die umfangreiche Glückforschung der Harvard University läuft bereits seit über 80 Jahren. Lange genug, damit die allgemein gültige Glücksformelsteht? Ja, aber nur teilweise, weil jeden von uns unterschiedliche Sachen glücklich machen. Sie hätten das auch ohne 80 Jahre Forschung gewusst? Dann lesen Sie trotzdem mal weiter: Die Studie hat einige interessante Erkenntnisse, die schon gar nicht so offensichtlich sind.

Falsche Vorstellungen machen nicht glücklich

Das Team der Glücksforscher hat sich aber richtig Mühe gemacht: In 80 Jahren wurden mehr als 2000 Personen beobachtet. Besonders in ihrer Jugendzeit haben viele von ihnen den gleichen Fehler gemacht, und zwar die bestimmten Lebensattribute mit Glücksfaktoren verwechselt. So sind der Wohlstand und Berufserfolg zweifellos im Leben wichtig, machen uns aber nicht auf jeden Fall glücklich– zumindest nicht allein. Erst gemeinsam mit anderen Faktoren, die man als Glückszutatenbezeichnen könnte, tragen sie zum Glück bei. In einigen Fällen sind die Zutaten aber gar nicht relevant und zeigen auch gemeinsam keine Wirkung. Diese werden uns nämlich von Medien und Gesellschaft vorgegeben, sind aber für viele von uns innerlich fremd. 

Gute Beziehungen sind Erfolgsformel

Was hingegen von vielen Menschen auf der Suche nach dem Lebensglück häufig übersehen wird, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie können laut Forscher-Team kaum überschätz und sogar als Master-Formel des glücklichen Lebens bezeichnet werden. Im Fokus stehen nicht nur Paar-Beziehungen, sondern auch solche zu Nachbarn im Haus, Kollegen im Team auf der Arbeit oder auch zu Fremden, denen man sich zufällig auf der Straße begegnet. Ein Gespräch, Meinungsaustausch und die Zeit, die man gemeinsam verbringt, können Wunder bewirken und uns glücklich machen. Die Voraussetzung ist, dass man die Beziehungen natürlich über eine gewisse Zeit pflegt – ein langes Gespräch einmal in fünf Jahren hilft wohl wenig.

Beziehungen lernen und glücklich sein

Die Beziehungen innerhalb der Familie, des Freundes- und Arbeitskreises effizient zu pflegen, fällt von Natur aus nicht jedem leicht. Dies ist genauso wie die Arbeit im Team oder Konfliktfähigkeit eine soziale Kompetenz, die sich aber die meisten von uns aneignen können. Und dafür ist es nie zu spät. Ob mit Kollegen gemeinsam etwas nach dem Feierabend unternehmen oder mit dem Nachbar ins Gespräch kommen – machen Sie es regelmäßig, so können Sie glücklicher werden. Selbstverständlich sollten Sie die Beziehungen als Ergänzung zu Ihren Hobbys und Lebenswerten sehen. Die Kombination bildet schon mal eine gute Voraussetzung, um glücklich zu sein – wissenschaftlich belegt!

Euer Dirk Eckart 

Allgemein / 28. April 2023

Ältere Menschen sind weniger gestresst

Dirk Eckart am Strand entspannt

Richtig mit dem Stress umgehen – lernt man es nur mit dem Alter?

Kennen Sie das wohl auch: Alles läuft nicht nach Plan, jeder wäre an dieser Stelle schon explodiert und nur Ihre Oma schafft es, die Ruhe zu wahren? Das wird wohl auch dem Team der Verhaltensforscher aufgefallen sein, denn sie beschäftigen sich aktiv mit dem Thema Stress und stellen fest – im Alter nimmt man viele Sachen tatsächlich anders wahr. Und gerade weil der Stress aus dem Leben nicht wegzudenken ist, kann man den richtigen Umgang damit schon vor eigenem Ruhestand lernen?

Wahrnehmung von Stresssituationen: vom Alter abhängig?

Die umfangreiche Studie dauert in den USA mittlerweile seit über 20 Jahren. Die Forschenden beobachten eine Gruppe von mehr als 3000 Erwachsenen, um zu erfahren, wie sie mit alltäglichen Stresssituationen umgehen. Das Team unter Leitung von David Almeidahat festgestellt, dass die selben Menschen vom Tag zu Tag anders auf Stress reagieren. Souveräner agieren dabei die Teilnehmenden mit zunehmendem Alter. Die Grundlage für diese Aussage soll die Menge an Stresshormonen im Körper sein.

Umgang mit Stressschon früher beherrschen

Falls die älteren es tatsächlich besser machen, kann man schon im jüngeren Alter aus dem Team Stress ins Team Gelassenheit wechseln? Das geht, weil diese Einteilung die allgemeine Tendenz und keine feste Regel beschreibt. Dazu sollte man allerdings erfahren, was die ältere Generation besser macht. Einerseits liegt es an Stresssituationen, mit denen junge Leute häufiger umgehen – zum Beispiel Familiengründung, Kindererziehung oder Jobwechsel. Solche kann und soll man natürlich nicht aus dem Leben eliminieren. Anders sieht es jedoch bei der Wahrnehmung aus. Die älteren verstehen es wohl besser, dass das Leben viel zu kurz ist, um ständig gestresst zu sein und reagieren anders. Außerdem lernen wir wohl tatsächlich aus Erfahrung und können den Alltagsstress besser bewältigen. Diese Punkte sollte man bereits im jüngeren Alter erfahren haben, um mit der richtigen Einstellung und Selbstanalyse dem Ärger entgegenzuwirken.

Stress im Handwerk-Alltag – auch ein Thema?

Der Stress hat auch im beruflichen Alltag eine hohe Bedeutung und das Handwerk als Branche ist dabei keine Ausnahme. Allein im Handwerk stehen 17% der Fehltage der Mitarbeiter im Zusammenhang mit der psychischen Überlastung. Egal wie erfahren eine Person in ihrem Berufsfeld ist, ist im Umgang mit Stresssituationen nicht jeder ein Profi. Gerade weil die Teamarbeit im Handwerk eine wichtige Rolle spielt, ist ein gutes Konfliktmanagement notwendig, ebenso wie eine Arbeitsorganisation, die Balance ermöglichen. Einfach abwarten, bis Ihre Mitarbeiter älter werden und besser mit dem Stress umgehen, ist hier übrigens keine gute Idee.

Euer Dirk Eckart 

Allgemein / 14. April 2023

Die Angst nicht gut genug zu sein

Ob in der Ausbildung, im Beruf oder Alltag: Hatten Sie schon mal das Gefühl, dass Sie nicht genug leisten oder einfach nur nicht gut genug sind? Wenn ja, muss es nicht unbedingt an Ihren Fähigkeiten liegen. Die Angst, nicht gut genug zu sein, wird in der Wissenschaft als Impostor-Phänomen oder Hochstapler-Syndrom bezeichnet und das internationale Forscher-Team ist sich einig: In der Realität ist es mehr Wahrnehmung als Tat. Gerade deshalb ist der richtige Umgang mit Impostor wichtig. Wer aber darüber informiert ist, hat dadurch zur Prävention oder zur Therapie bereits wesentlich beigetragen.

Impostor: Wo treffen Sie es?

Die Wahrscheinlichkeit, dass gleich mehrere Personen in Ihrem Team auf der Arbeit von Impostor betroffen sind, ist relativ hoch. Psychologische Studien nehmen an, dass mehr als die Hälfte aller Menschen Impostor zu einem gewissen Grad kennt und wahrnimmt. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Ein erfolgreicher Manager in einem Handwerk-Unternehmen, von seinem Team und Vorgesetzten gleichermaßen anerkannt, bezweifelt plötzlich, dass er der Richtige für diese Position ist. Waren seine Ausbildung und Berufserfahrung für seine Karriere ausschlaggebend oder hat er einfach nur Glück gehabt? Eigentlich kannte er sich im Handwerk doch gar nicht so gut aus, um ein Team zu führen…

Wieviel Selbstzweifel ist eigentlich normal?

Haben Sie jemanden aus Ihrem Freundeskreis, Familie oder gar sich selbst in diese Beschreibung erkannt? Auch wenn das Beispiel mit der Karriere im Handwerk nur demonstrativ ist, kennen das Gefühl des Selbstzweifels sicherlich die meisten von uns. Doch der Selbstzweifel ist nicht dem Hochstapler-Syndrom gleichzustellen. Trifft der Selbstzweifelspontan und für einen längeren Zeitraum ein, beunruhigt Sie und lenkt von den üblichen Aufgaben ab, so können auch Sie vom Impostor betroffen sein. Im beruflichen Kontext kann das Syndrom einem sogar die Karriere kosten, wenn man es nicht rechtzeitig bewältigt. Viele Menschen lernen es aber bereits während der Ausbildung kennen: Ist die bestandene Prüfung eigentlich meine Leistung und bin ich für meinen Studiengang gut genug?

Hochstapler-Syndrom bewältigen – wie geht das?

Damit das Impostor-Syndrom Ihnen nicht die Karriere oder Ausbildung kostet, ist es wichtig, damit richtig umzugehen. Als hilfreiche Techniken werden insbesondere Meditation und Selbstanalyse vorgeschlagen. Doch die Psychologen, die ihr Handwerk verstehen, betonen: Als Erstes muss man begreifen, dass das Impostor-Syndrom eine von vielen kognitiven Verzerrungen ist. Nicht alles, was wir wahrnehmen, ist in Wirklichkeit so. Was aber eindeutig der Fall ist: Dass wir etwas erreicht haben, bedeutet, wir haben es auch verdient.

Euer Dirk Eckart 

Allgemein / 31. März 2023

Sofort Erledigen oder Aufschieben?

Sofort machen ist nicht besser als verschieben. So erledigen Sie die Aufgaben richtig.

Sollten Sie einmal etwas erledigen müssen: Wie gehen Sie üblicherweise vor? Widmen Sie sich sofort der neuen Aufgabe oder verschieben es so lange, bis die Frist fast vorbei ist? Jeder Mensch ist in seiner Herangehensweise individuell, doch Profis warnen: sofort erledigen kann genauso falsch sein, wie die Sachen unendlich aufschieben. Falls Ihnen – wie auch mir zuerst – nach solcher Aufklärung überhaupt nichts zu tun als einzige gesunde Alternative erscheint, lesen Sie weiter, die Verhaltensforscher haben doch eine Antwort für uns parat.

Prokrastination im Alltag und Beruf

Ein häufiges Problem: Man kann mit einer bestimmten Aufgabe nicht rechtzeitig anfangen oder lässt sich dabei so sehr ablenken, dass man nicht rechtzeitig fertig wird. Der Mensch prokrastiniert, weil unser Gehirn für solche Ablenkungen anfällig ist. Als Störfaktoren können zum Beispiel E-Mails, Nachrichten aus sozialen Netzwerken oder auch – teilweise wichtige – Aufgaben sein. Wenn Prokrastination im privaten Leben einfach nur ärgerlich ist, sieht es im beruflichen Alltag anders aus. Ein Mitarbeiter, der nicht konzentriert und termintreuarbeitet, verliert die Anerkennung der Kollegen und der Vorgesetzten. Aber auch Führungskräfte müssen aufmerksam werden, wenn ihre Mitarbeiterplötzlich die Motivation verlieren. Eine neue Aufgabe oder Teamarbeit können in vielen Fällen hilfreich sein. 

 

Dem Handwerk geht es diesbezüglich um einiges besser: Der Mensch tendiert zur Prokrastination eher bei komplexer und selbstständiger Arbeit. Die Aufgaben im Handwerklassen für Mitarbeiter hingegen weniger Freiräume zu, weshalb es generell schwieriger ist, die Arbeit aufzuschieben. Ähnlich wie im Handwerk prokrastinieren die Mitarbeiterin der Produktion und Industrie kaum bis wenig, weil dies durch Arbeitsorganisation häufig unmöglich ist.

Sofort erledigen ist immer besser?

Wenn eine Aufgabe anders als die meisten im Handwerk oder der Produktion – nicht nach einem festen Ablauf tickt, sondern aufgeschoben werden kann, so muss der Mensch mit einer guten Strategie gegen Prokrastination herangehen. Hilfreich kann zum Beispiel sein, die Arbeitszyklen festzulegen. Weiterhin sollte man bewusst gegen Ablenkungsfaktorenvorgehen: das Handy außer Reichweite platzieren oder die E-Mail-Benachrichtigungen temporär ausschalten. Einfach mit einer wichtigen Aufgabe anzufangen – auch wenn es in der Praxis nicht immer einfach ist – ist in bestimmten Fällen sicherlich nicht falsch. Aber alle Aufgaben sofort zu erledigen, ist keine gute Strategie. 

Vielmehr soll die Arbeit vorher geplant und priorisiert werden. Dies kann eine Menge Zeit bei der Erledigung sparen. Außerdem kann das Gehirn im Hintergrund die Aufgabenstellung analysieren und uns einen besseren Lösungswegvorschlagen. Also: Nicht gleich alles machen, sondern die Priorität ermitteln und an richtiger Stelle in den Tagesablauf aufnehmen.

Ihr Dirk Eckart 

Allgemein / 17. März 2023

Soziale Netzwerke – ständig im Wandel

Die sozialen Netzwerke befinden sich im Wandel. Waren die meisten von uns noch vor einigen Jahren von den Möglichkeiten begeistert, die ein Konto bei einem sozialen Netzwerk mit sich bringt, geraten nun Fragen und Zweifel vermehrt in den Fokus. Ein Thema taucht immer wieder auf: Wie sozial sind eigentlich die Netzwerke und ob sie zu einem friedlichen Miteinander wirklich beitragen? Wie geht es denn weiter mit Facebook, Instagram und Co.?

Die sozialen Netzwerke haben sich schon immer entwickelt. Ging es am Anfang eher darum, sich mit ehemaligen Schulfreunden auszutauschen oder neue Bekanntschaften zu machen, sind die Netzwerke schon bald zu einem vielschichtigen Instrument geworden – auch für den Beruf und Marketing. Werbung und Kundenbeziehungen können die sozialen Netzwerke besonders gut, vor allem, weil sie scheinbar viel genug über uns Nutzer wissen und die Zielgruppen besonders geschickt bilden können. Auch viele klassischen Branchen wie das Handwerk haben sich für Präsenz in den sozialen Netzwerken entschieden. Metzger, Maler und andere Fachbetriebe aus dem Handwerk treten durch Facebook-Gruppenschnell mit Kunden in Kontakt. Auf Xing und LinkedIn sucht das Handwerk wie auch andere Branchen nach neuen Mitarbeitern und betreibt mit überschaubaren Kosten ein solides Arbeitgebermarketing. 

Als Erfolgsbasis der sozialen Netzwerke werden häufig deren Algorithmen genannt. Diese bestimmen nämlich, welche Inhalte einem Nutzer vom jeweiligen Netzwerk angezeigt werden. Dies gilt für Unterhaltung genauso wie für Werbung. So wird unter anderem dafür gesorgt, dass die Online-Gruppen vom beispielhaft genannten Handwerk eben diejenigen von uns sehen, die tatsächlich nach einem Handwerker suchen könnten. Das schätzen am sozialen Netzwerk tatsächlich viele, doch hatten auch Sie nicht das Gefühl, dass ein Netzwerk gegen Sie spioniert?

Gerade der letzte Punkt wird häufig kritisiert. Weil wir nicht genau wissen, wie die Algorithmen funktionieren und welche Daten von uns gespeichert und verarbeitet werden, ist unklar, ob das Miteinander im Netzwerk noch sozial ist. Das Miteinander -Gefühl geht schnell verloren, sobald die Maschinen eine höhere Rolle als menschliche Gemeinschaft spielen.

Ein weiterer Kritikpunkt an Sozial-Netzwerken ist die Möglichkeit, auch fragwürdige Inhalte in die breite Masse zu bringen. Wer sich etwas besser mit den Algorithmen auskennt, kann unter Umständen auch Gewalt und Kriminalität verbreiten und für Millionen Nutzer sichtbar machen. Dies ist eine Gefahr für unser Miteinander auch außerhalb des Internets. Deshalb greifen die meisten Netzwerke zu Inhaltskontrollen und lassen den unerwünschten oder sozialgefährlichen Inhalt löschen. Auch diese Maßnahme ist jedoch nicht unumstritten. Denn Aufrufe zur Gewalt kommen ja nicht nur im Klartext vor und gehören zu Äußerungen, für welche sonst die Meinungsfreiheit gilt. Dürfen diese dann gelöscht werden und sind die Regeln klar genug definiert?

Wenn man in die Problematik der sozialen Netzwerke tiefer reinschaut, erkennt man die gleichen Probleme, die unser Miteinander auch offline stark prägen. Der Sozial-Kontext kann diese Probleme nicht allein lösen, jedoch ändern sich auch unsere Anforderungen an die sozialen Netzwerke. Und da können wir mitentscheiden, wie viel Datenschutz wir haben wollen und wie die Zensur aussehen soll. Schließlich agieren die sozialen Netzwerke genauso wie Handwerk-Betriebe im Wettbewerb und ändern sich, um für die Mehrheit attraktiv zu bleiben.

Euer Dirk Eckart