Ich bin ein Kind der Generation X, viele Mitarbeiter auf dem Gerüst zählen zur Generation Z. Erfahrungswerte, persönliche Ziele und Erwartungen an den Arbeitgeber liegen hier oft ein wenig auseinander. An meinen letzten Blog-Beitrag anknüpfend möchte ich heute auf den Umgang mit der Generation Z eingehen. Als Mutmacher und Unternehmer habe ich viel von dieser Generation gelernt, auch zum Vorteil der eigenen Firma.
Unterschiedliche Arbeitswelten
Die Generation X ist geprägt von Selbstvertrauen, Pragmatismus und hoher Leistungsbereitschaft. In der Arbeitswelt zählt der erlernte Beruf und die Karriere in diesem Beruf. Kommt es zu einem Wechsel, findet dieser meist innerhalb der gleichen Branche statt.
Flexibler sieht das die Generation Z. Mit allgegenwärtigem Zugang zum Internet und sozialen Netzwerken sind sie gebildet und informiert. Erlerntes Wissen bestimmt ihren Erfolg. Ihre Loyalität gegenüber einem bestimmten Arbeitgeber ist schwächer, denn sie wählen aktiv ein Arbeitsumfeld, das zu ihnen passt.
Bei meinen Recherchen zu den Mutmacher-Büchern habe ich viele Unternehmer kennengelernt, die hieraus einen Gewinn ziehen. Gleiches ist mir bei meinen Mitarbeitern auf dem Gerüst begegnet. Die Generationsunterschiede als Chance zu akzeptieren und sie als Stärke anzusehen, hat auch mein Unternehmen positiv beeinflusst.
Herausforderungen sind Chancen
Demografischer Wandel, verändertes Werteverständnis, Digitalisierung und technische Entwicklungen prägen das heutige Arbeitsleben. Angehörige der Generation Z sind gewohnt, sich natürlich in sozialen Medien zu bewegen. Häufige Veränderungen tun sie mit einem kurzen Schulterzucken ab, denn Wandel gehört zu ihrem Leben. Diese Weltanschauung bringt einen starken Wechselwillen mit sich, auch wenn er sie in unbekannte Gewässer führt.
Wo meine Generation noch einen Chef und Sicherheit für die Zukunft suchte, schauen sich Menschen der Generation Z lieber nach einem Mentor und Förderung um. Dafür ist das Internet perfekt geeignet. Bei Twitter, Facebook und Instagram lernen Sie Vorgesetzte und Kollegen noch vor einer Bewerbung kennen, genauso wie den Ruf der Firma. Nur wenn das gesehene gefällt, erwägen sie überhaupt eine Bewerbung.
Haben sie eine Stelle gefunden, geht das digitale Leben munter weiter. In Blogs, Internetforen und Chats reden sie frei über ihren Arbeitgeber. Was gefällt, wo die Schwächen liegen und wie sie das Arbeitsklima wahrnehmen – alles findet den Weg ins Internet. Als Mutmacher für die Selbstständigkeit sehe ich genau darin neu entstehende Chancen.
Offen für neue Denkweisen
Innovation und Weiterentwicklung sind das Gerüst eines jeden erfolgreichen Unternehmens. Seien Sie daher offen für andere Denkens- und Lebensweisen. Nutzen Sie die Möglichkeiten neuer Technologien. Adaptieren Sie daher Ihre Mitarbeitersuche an die Art, wie die Generation Z nach einem Arbeitsumfeld sucht, das zu ihnen passt.
Wenn Ihre zukünftigen Mitarbeiter die Kollegen oder Sie als Chef über das Internet kennenlernen möchten, dann seien Sie offen und aufrecht. Schreiben Sie in Blogs über Ihre Arbeit, zeigen Sie die Vorteile, die Sie als Arbeitgeber auszeichnen. Weiten Sie diese Freizügigkeit aus und lassen Sie auch Praktikanten und Mitarbeiter über ihre Erfahrungen berichten. So legen Sie den Pfad, über den ausgezeichnete Fachkräfte zu Ihnen finden.
Auf den Bewerbungsprozess haben die unterschiedlichen Lebenserfahrungen ebenfalls einen großen Einfluss. Mosaik-Lebensläufe sind heute ein Zeichen für Engagement, die mehr über den Charakter aussagen, als europaweit harmonisierte Noten. Bieten Sie ein Praktikum an, um sich gegenseitig kennenzulernen und dem Bewerber verschiedene Teams vorzustellen. Mitarbeiter der Generation Z sind bereit zu flexiblem Arbeiten, erwartet diese Flexibilität im Gegenzug aber auch von Ihnen.
Kurzum, wenn Sie offen für Veränderungen im Umgang mit der Generation Z sind, werden Sie Spitzenkräfte für Ihr Unternehmen anlocken. Davon profitieren diese Mitarbeiter, Sie selbst und Ihr ganzes Unternehmen.