Allgemein / 21. April 2022

Frieden ist ein schwieriges Handwerk

Frieden ist ein schwieriges Handwerk

Der Wunsch nach  Frieden  ist etwas, das alle Menschen auf der Welt teilen. Im Anblick täglich neuer  Schreckensmeldungen  über den brutalen Krieg in der Ukraine scheinen wir jedoch vor allem die Angst und Hilflosigkeit zu spüren. Unsere  Gesellschaft  erstarrt wie ein Reh im Lichtkegel eines herannahenden Autos. Dabei hat jeder die Macht, einen Beitrag für ein friedliches Zusammenleben zu leisten.

Das Gefühl der Ohnmacht

Friedliches Zusammenleben, eine gute Gesundheit und enge persönliche Beziehungen – was wir an diesen Werten haben, lernen wir oftmals erst, wenn wir sie verloren haben. Jetzt, wo eine  Gesellschaft  mitten in Europa um ihr überleben kämpft, da beginnen wir zu verstehen, wie gut wir es die letzten Jahrzehnte hatten.

Scheinbar machtlos verfolgen Menschen hierzulande die täglichen Meldungen aus der Ukraine und empfinden maßloses Mitleid. Dass sie dennoch ihre gefühlte Ohnmacht überwinden und ein monumentales Angebot an  Hilfsleistungen  zusammentragen, grenzt da an ein Wunder. Die oft als  lethargisch  verkannte  Gesellschaft  kommt zusammen, um für den  Frieden  selbst Hand anzulegen.

Werte bewahren und hochhalten

Ein  Hilfskonvoi  in die Ukraine ist nur ein Weg zu helfen. Auch in Deutschland gibt es für jeden Einzelnen Möglichkeiten, für  Frieden  und den Erhalt unserer Werte einzustehen.  Frieden  ist keine Frage der Weltpolitik, sondern der  Zwischenmenschlichkeit . Wie wir miteinander umgehen, ist das, was die Werte unserer  Gesellschaft  prägt.

Im  Handwerk  kommen unzählige Arbeiter aus verschiedensten Nationen, Religionen und Weltanschauungen zusammen. Im Bestreben für den  Frieden  ist  Brückenbauen  ein gefragtes  Handwerk , im realen wie im übertragenen Sinn. Was wir tun, um Flüchtlinge aus der Ukraine in unser soziales Umfeld zu integrieren oder zwischen die Fronten geratene Menschen aus Russland vor Ausgrenzung zu bewahren, dass bestimmt den Wert unserer  Gesellschaft .  Frieden  beginnt vor der eigenen Haustür.

Jeder kann ein Botschafter des Friedens sein

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich die Frage zu stellen, was  Frieden  für uns ganz persönlich bedeutet. Lebe ich in Harmonie mit meiner Familie? Wie sieht mein Verhältnis zu Freunden, Kollegen und Nachbarn aus? Vor allem aber, welche Ideen fallen mir ein, um die Bedingungen für ein friedliches Umfeld zu verbessern?

Frieden  ist ein erlernbares  Handwerk . Jeder beendete Streit, jedes gebrochene Schweigen verbessert unser aller Leben. Selbst ein kleiner Beitrag entfaltet oft eine große Wirkung und durchbricht die Spirale der Feindseligkeiten. Wie schnell verfliegt beispielsweise unsere Frustration, wenn ein Autofahrer entschuldigend die Hand hebt, der uns versehentlich die Vorfahrt genommen hat.

Hilfsbereitschaft, Toleranz, Respekt, Rücksicht – das sind die Werkzeuge und Garanten des Friedens – auf der internationalen Bühne genauso wie unter den Mitarbeitern und Kollegen im  Handwerk . Jeder der diese Werte in unserer  Gesellschaft  lebt, ist ein Botschafter des Friedens.

Dirk Eckart

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